Nature enrésonnances

Eine Gegenüberstellung von drei Werken dreier Komponistinnen französischer, französisch-spanischer Herkunft, aufsteigender Stern am Kompositionshimmel, chinesischer Komponistinnen mit einer renommierten internationalen Karriere und eine Hommage an eine große finnische Komponistin, die uns 2023 verlassen hat und uns ein meisterhaftes Werk hinterlässt. Das neue Streichquartett der Komponistin Xu Yi, das 2024 für das Adastra Quartett komponiert wurde und den Titel Vers le Vide parfait (Staatsauftrag) trägt, wird zusammen mit dem Quartett Murs et Racines von Clara Olivares (Co-Auftrag Adastra Quartett/Festival Musica 2021) und dem zweiten Quartett von Kaija Saariaho, Terra Memoria, aufgeführt.

Begegnung von Generationen, Herkunft, Ästhetik, die unterschiedlich und kontrastreich sind und sich in der Beobachtung und Kontemplation der Natur, des Menschen, seiner Umwelt, ihrer engen Verbindungen, Interaktionen und Hinterfragungen treffen. Die Komponistin Xu Yi, inspiriert von den Gedanken der taoistischen Meister, komponiert ihr zweites Streichquartett, das dem Adastra-Quartett gewidmet ist, auf der Grundlage des Klassikers der vollkommenen Leere von Lie Zi, dem dritten großen Denker des Taoismus nach Lao Zi und Zhuang Zi. Das im 5. Jahrhundert v. Chr. verfasste Werk veranschaulicht auf bewundernswerte Weise die chinesische Philosophie des menschlichen und kosmischen Lebensablaufs, die allen Dingen innewohnende Leere, die Vergänglichkeit, die Unsterblichkeit des Geistes und die Reise der Seelen werden vertieft. Die Komponistin Clara Olivares spielt mit Materialien, Texturen, Farben und Empfindungen, woraus sich ein Klangmaterial und die von jedem Instrument interpretierten Rollen ergeben, die sich in ihrem Werk Mur et racines widerspiegeln.