TerraMemoria

Dieses Programm, das 2021 beim Festival Musica uraufgeführt wurde, stellt drei neue Stücke gegenüber, die das heutige Streichquartett-Repertoire prägen: Murs et Racines, das Clara Olivares 2021 für das Quatuor Adastra komponierte (Co-Auftrag des Festival Musica und des Quatuor Adastra), das zweite Streichquartett Terra memoria (2006) von Kaija Saariaho und das Streichquartett II von Christophe Bertrand (2010).

In ihrem Buch Au bonheur des morts behauptet die Philosophin Vinciane Despret, dass die Verstorbenen unter uns bleiben und sich in unser Leben einmischen: „Die Last, ihnen ‚mehr‘ Existenz zu bieten, liegt bei uns“, sagt sie. Diese Vision bildet den tiefen Rahmen dieses Programms. Kaija Saariaho widmet Terra memoria „denen, die uns verlassen haben“ und verwandelt das musikalische Material in eine Metapher für die Erinnerung und deren Wiederbelebung.

Clara Olivares wiederum ehrt Christophe Bertrand - der früh von uns gegangen ist, aber immer noch unter uns weilt -, dessen Quatuor II sie 2011 in Musica entdeckte und der sie dazu brachte, sich mit dem Komponieren zu beschäftigen.